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4. Juli 2018

An diesem sonnigen, schwülwarmen Morgen des 4th of July senden wir zuerst unsere herzlichen Glückwünsche an das Land unseres Reiseziels und an Noemi bint Christoph.

Es ist 10:00, draussen rumoren die Motoren und unablässig werden Container beladen bzw. entladen – ein beeindruckendes Logistikschauspiel. Ursprünglich hätten wir heute Morgen hier ablegen sollen; aus logistischen Gründen verschiebt sich die Abfahrt auf den frühen Nachmittag. Das vorsichtige Ablegen, anfänglich im Zeitlupentempo, und die anschliessenden Manöver, um aus dem Hafen auszulaufen, sind für uns Landratten ein höchst spannendes Spektakel, dem wir unbedingt beiwohnen wollen – also Zeit für die Bloggerei und eine erste Ladung Wäsche.

Den gestrigen “freien Nachmittag” vor Anker nutzten wir für einen Landausflug ins (relativ) nahe Port Saint Louis, den nächsten Ort. Im Unterschied zu Genua gibt es hier keinen Shuttle vom Pier bis zum Hafen-Check-point oder gar noch weiter. Also ziehen wir zu Fuss los, können dann aber mit einem freundlichen jungen Hafenarbeiter ein Stück mitfahren (wenn ich ihn richtig verstanden habe murmelte er etwas von “locos”). Der Marsch in dieses provenzalische Provinzkaff gehört nicht zu den touristischen Highlights der Camargue – die Mühe des Marsches in der Hitze wurde durch ein kühles Kronenbourg gelohnt. In einer Bar verfolgten wir dann den Match gegen Schweden; der Zufall wollte es, dass sich nach einer Weile auch ein schwedisches Paar dort einfand. So viel Jubelenthusiamus wie beim 0 : 1 traut man diesen Nordländern gar nicht zu…

Da das Abendessen an Bord bereits um 18:00 bereit steht (SB) und es im “Bled” um diese Zeit – wenn überhaupt – noch gar nichts gibt, deckten wir uns im Supermarché ein, in der naiven Vorstellung, anschliessend per Taxi zu unserem Kahn chauffiert zu werden. Doch weit gefehlt! Um diese Zeit (18:40) scheinen die lokalen Taxis entweder anderweitig beschäftigt zu sein oder bereits am Apero… Nun, man hatte uns gewarnt in der Bar: seid nicht zu spät! Also geben wir uns sportlich und geniessen den warmen Camargue-Wind und die romnatische Abendstimmung auf Schusters Rappen, dabei bei jedem Motorengeräusch den Daumen raushaltend in der Hoffnung auf eine Mitfahrgelegenheit. Die bot sich dann auch nach einer Weile. Ein fruendlicher Kerl brachte uns zum Hafen-Check-point – “c’est normal”, kommentierte er unseren Dank. Anschliessend gab es ein schmackhaftes Kabinen-Diner, begleitet von einem Primitivo aus unsren Reservebeständen von Genua. – Lesson learned: Landgänge sind für Seeleute mit etwelchen Überraschungen verbunden.

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